Lomolympics Tagebuch von Claudia Berlitz

Donnerstag,19.Oktober 2000

Ich sitze in Berlin-Tegel auf dem Flughafen und überlege, wie das alles so angefangen hat.

ALSO, da war dieser Lothar Schmidt, der deutsche Lomo-Botschafter, der plötzlich bei den Leuten vom Silberfisch auftauchte. Siegerfoto von Claudia BerlitzEr hatte die tolle Idee, Magdeburg zu einem Austragungsort der LOMOLYMPICS zu machen.Thema: H2O. Und schon war ich dabei. Termin war am 29.Juli 2000. An diesem Tag bekam ich von Lothar eine Leihkamera und einen Film. Dann ging`s ab ins NEMO und es wurde hemmungslos lomographiert. Abends trafen wir uns am Mückenwirt mit allen Teilnehmern und machten eine Dampferfahrt. Lothar hat die Filme wieder eingesammelt und 3 Wochen später bekam ich meine Lomos zurück.

Im September rief Lothar mich an und teilte mir mit, daß ICH die Gewinnerin von H2O bin und zu den Finalwettkämpfen nach Tokyo fliegen sollte. Eigenartig, aber plötzlich hatte ich Herzschmerzen...

Und nun sitze ich hier in Berlin-Tegel auf dem Flughafen und weiß überhaupt nicht, was mich in den nächsten 10 Tagen erwartet...
 

Freitag,20.Oktober 2000

Ich kann gar nicht genau sagen, wie lange der Flug letztendlich dauerte, jedenfalls haben wir fast 10.000km zurückgelegt. Und dann kam auch schon die erste böse Überraschung. Mein Koffer war in London geblieben. Mit Ingeborgs Unterstützung in englischer Konversation wurde am British Airways-Schalter alles geregelt. Nach einer ausgiebigen Raucherpause vor dem Flughafengebäude, charterten wir uns einen Kleinbus für 3000 Yen pro Person, der uns zum 60km entfernten Hotel mitten in Tokio brachte. Die Fahrt war sehr lustig, denn wir saßen wie die Ölsardinen.

Um 18.00 Uhr trafen sich die Teilnehmer und Lomobotschafter in der Hotellounge. Wahnsinn, wo die alle herkamen: Australien, Schweden, Finnland, Dänemark, USA, Niederlande, Österreich... 

Lomographin: Ingeborg JaiserGegen 20.00 Uhr gings dann im großen Pulk quer durch Tokio mit der U-Bahn zu einer Lomoausstellung in einem kleinen Designershop. Da kamen dann noch mehr Leute - bei Essen und Rotwein wurde erzählt und Erfahrungen ausgetauscht. Das deutsche Team hat sich 21.30 Uhr verabschiedet. Wahnsinn, was um diese Zeit noch alles los ist. Auf den Bahnhöfen herrscht buntes Treiben und alle sind irgendwie in Eile.Darum sind die hier wohl alle so klein und zierlich,weil sie ständig im Dauerstress stehen. Es ist jetzt 22.30 Uhr und es geht ab ins Bett.Also dann bis morgen!